Im Wallis erlebt das Bier eine echte Revolution. Zwischen jahrhundertealten Traditionen und handwerklicher Begeisterung gibt es heute im Kanton zahlreiche kreative und leidenschaftliche Brauereien. In diesem Artikel aus der Sendung «Culture Bière» auf Rhône FM mit Carole Beal, Direktorin von WhiteFrontier in Martigny, werden die Ursprünge, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven des Walliser Bieres beleuchtet.
Die Anfänge: eine Geschichte, die von zwei Institutionen geprägt war
Im Jahr 2000 gab es nur zwei Brauereien, die den Markt beherrschten: die Valaisanne (gegründet 1862, heute im Besitz der Carlsberg-Gruppe) und die Sierrvoise (gegründet 1997). Zwei unverzichtbare Säulen der Walliser Braukultur.
Die Craft-Welle der 2010er Jahre
Inspiriert von der amerikanischen und europäischen Szene entstanden ab 2010 zahlreiche Mikrobrauereien: 7Peaks, Bartis, Brasserie du Vieux Chemin, WhiteFrontier, Hoppy People, Mont Noble... Diese handwerkliche Welle veränderte die Walliser Braulandschaft.
Wachstum... aber auch harter Wettbewerb
Während das Angebot explodiert, bleibt die Nachfrage angespannt, und immer mehr Brauereien müssen schließen. Der Fall von 7Peaks verdeutlicht die finanziellen und kommerziellen Herausforderungen, mit denen handwerkliche Brauer konfrontiert sind. Das Wallis zieht auch Brauereien aus anderen Kantonen und Ländern an, was den Druck auf die lokalen Akteure erhöht.
Ein Terroir, das es zu entwickeln gilt
Im Gegensatz zum Wein hat das Walliser Bier noch keine starke terroirbezogene Identität. Gerste, Hopfen und Hefe stammen oft aus anderen Regionen. Aber lokale Initiativen entwickeln sich, wie beispielsweise der Hopfenanbau von WhiteFrontier.
Wo kann man Walliser Bier probieren?
Taprooms, Spezialbars, Veranstaltungen: Es gibt viele Orte, an denen man diese Vielfalt genießen kann, wie zum Beispiel im Taproom WhiteFrontier in Martigny, im Traquenard in Sion oder im Apothibières.